Jede dritte bis vierte schwangere Frau leidet unter Schlafproblemen, weil ihre Beine schmerzen, zucken, kribbeln. Dieses Phänomen nennt man
Restless-Legs-Syndrom (RLS), welches meist im letzten Schwangerschaftsdrittel auftritt.
Die betroffene Schwangere leidet – vor allem nachts – an Symptomen wie Unruhe, Schmerzen, Brennen, Ziehen in den Beinen (selten auch in den Armen) und unwillkürlichen Muskelzuckungen, was zu Einschlafschwierigkeiten, gestörtem Schlaf (die normalen Tiefschlafphasen sind erheblich kürzer), dadurch resultierender, ständiger Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und Abnahme der Leistungsfähigkeit mit ernsten Folgen wie Depressionen führen kann.
Ebenfalls kann langes Sitzen (im Auto, am Schreibtisch, im Kino…) zu dieser Symptomatik führen. Durch Aufstehen und Umhergehen lassen die Beschwerden nach.
Die Ursachen sind bis heute nicht genau bekannt, aber man vermutet:
- eine Störung durch bestimmte Botenstoffe im Gehirnstoffwechsel,
- ein Nierenleiden,
- Eisenmangel (je niedriger der Eisenspiegel, desto heftiger die Symptome),
- genetische Veranlagung (familiäre Häufung),
- bestimmte Hormonlagen (erhöhtes Östradiol),
- Medikamente wie Antidepressiva.
Vorbeugung und Therapie:
- Stressreduzierende Entspannungsübungen (progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga)
- Geregelter Lebensrhythmus (den Tag zu festen Zeiten beginnen und beenden)
- Ausreichende Aufnahme von Eisen und Magnesium (nur nach Rücksprache mit dem Arzt)
- Vollwertige Ernährung mit eisenreichen Nahrungsmitteln
- Schmerzmittel in besonders schweren Fällen (ebenfalls nur nach sorgfältigem Abwägen durch den Arzt)
- Massagen, Bürsten der Beine
- Kneippgüsse
- Moderate Ausdauersportarten (Radfahren, Walken)
- Verzicht auf Koffein, Schlafmittel
- Homöopathische Mittel, Schüssler Salze
- Akupunktur
Nachzulesen bei der Betroffenen-Organisation „RLS e.V.“